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Als ich heute Morgen aufstand, gab es für mich nur einen Plan: Kampfansage!!!

Viele Betroffene setzen bei der Diagnose Krebs den Kopf in den Sand und denken ausschließlich daran, dass ihr Leben nun vorbei ist. Nicht nur, dass etliche Studien dank modernster Therapieformen dies eindeutig widerlegen… dieser Gedanke kommt für mich zum jetzigen Zeitpunkt einfach überhaupt nicht in Betracht. Nicht bevor ich nicht alles Mögliche versucht habe. Natürlich ist mir klar, dass ich daran sterben kann… aber eben nur KANN (nicht muss)!

Darüber hinaus möchte ich erst einmal das ganze Ausmaß meiner Erkrankung kennen, quasi einen Überblick über meine genaue (medizinische) Situation bekommen. Aus diesem Grund warte ich ab, was die weiteren Untersuchungen mit sich bringen. Ich will zunächst wissen, auf was ich mich vorbereiten und einstellen muss. Sind da noch Metastasen oder nicht? Und wenn ja, wo und wie viele? Wird man mit der Operation den Tumor vollständig entfernen können? Dies alles waren Fragen, die zunächst geklärt werden mussten. Fragen, deren Antworten meine Prognose ganz entscheidend günstiger oder schlechter aussehen lassen würden.

Heute stand die Skelettszintigraphie an. Zuerst wird einem eine radioaktive Substanz intravenös verabreicht, die sich bei potentiellen Tumorzellen im Knochen vermehrt anreichern würde. Eine Stunde warten. Dann folgen für ca. 20 Minuten die entsprechenden Aufnahmen.

Die ganze Zeit über bin ich die Ruhe in Person. Ich lasse ohne Widerworte, Hektik oder viel Fragerei alles geschehen, möchte keinem im Wege stehen und einfach jeden gewissenhaft seine Arbeit machen lassen. Sie sollen sich schließlich alle konzentrieren und nichts übersehen.

Am Ende bin ich jedoch etwas enttäuscht, weil wir keine unmittelbare Auswertung der Daten erhalten. Schließlich hoffte ich, noch vor dem anstehenden Wochenende etwas zu wissen. Der technische Assistent, der die Aufnahmen von mir machte, lässt sich schließlich zu folgender Aussage hinreißen: „Für mich sieht das auf den ersten Blick unauffällig aus… aber das ist absolut unverbindlich! Letztlich kann das nur der Arzt mit Bestimmtheit sagen!“. Ich traue dieser Angabe kaum. Entstand sie doch unter dem enormen Druck, den meine Familie auf ihn ausübte, gierig nach einer unverbindlichen ersten Meinung, die sie ruhiger schlafen ließ. Ich hatte Mitleid mit beiden Parteien: Mit meiner Familie, die nicht wusste, wohin mit ihrem ganzen Kummer… und dem Mitarbeiter dieser Praxis, der sich mit solch einer Aussage strafbar machen und seinen Job verlieren könnte. Und dazwischen stehe ich: Der eigentliche Grund des ganzen Desasters!