Danke!

Seit der Erkrankung hat das Wort Dankbarkeit eine völlig neue Dimension für mich! Natürlich war ICH es, die die Krankheit und ihre Therapie bewältigen musste. Man konzentriert sich nur darauf, irgendwie zu funktionieren, während Alltägliches und Selbstverständliches zur Herausforderung werden. Das soll aber nicht bedeuten, dass ich keine Antennen dafür hatte, was Menschen um mich herum meinetwegen geleistet haben!

DANKE…

  • … an die Familie, die immer zur Stelle war, wenn ich „Hier!“ geschrien habe. Inzwischen habe ich begriffen wie schwer es gerade dann ist, wenn die Jüngsten betroffen sind und wie schmal der Grad zwischen Ohnmacht und Hoffnung plötzlich werden kann. Ich weiß, wie gern ihr mir das alles abgenommen hättet aber das ging nun mal nicht… und so habt ihr das denkbar Beste daraus gemacht und mich mit all eurer Liebe und Menschenkraft umsorgt!
  • … an alle Freunde, die immer ein offenes Ohr hatten – egal ob für mich, meinen Partner oder die Familie. Ihr habt für Ablenkung gesorgt und damit einen Raum zum Durchatmen geschafft. Ich glaubte immer, dass ich mich um meine Angehörigen (in ihrer Verzweiflung) kümmern müsste. Demnach empfand ich es als riesige Entlastung, dass auch andere ihre Schulter zum Anlehnen hinhielten. Einer für alle und alle für einen!
  • … an meine Kollegen, die nicht nur für mich die Stellung hielten, sondern mich auch über den neuesten Klatsch und Tratsch informierten. Auf Unterstützung konnte ich hier immer setzen und das war wirklich eine riesige Erleichterung!
  • … an Ärzte, Schwestern und Pfleger, die immer 110% für mein Wohlergehen gaben! Es tut gut, zu wissen, dass man nicht immer nur Patient, sondern auch mal Mensch ist. Und das ein Beruf auch wirklich noch eine Berufung sein kann.
  • Zu guter Letzt: Ein riesen Dankeschön an meinen Freund! So selbstverständlich wie es für meine Familie immer war an meiner Seite zu sitzen, so selbstverständlich ist es für dich definitiv nicht! Wir haben nichts, was uns zwanghaft aneinander kettet: kein Kind, kein Haus, kein Kegel… Ohne zu wissen, wie diese Geschichte ausgehen wird, hast du dich dafür entschieden, bei mir zu bleiben. Jeder, der mich etwas besser kennt, weiß, dass ich nicht besonders gut mit romantischen Attitüden ausgestattet bin… ich glaube aber, dass man diesen Umstand weitläufig als „wahre Liebe“ bezeichnen kann. Wir saßen einmal abends auf der Couch und sahen den Film „Love and other Drugs – Nebenwirkung inklusive“. Es geht um ein junges Paar. Sie ist an Parkinson erkrankt. Wissend, dass es keine Heilung geben und die Krankheit immer schlimmer werden wird, entscheidet er sich dennoch, bei ihr zu bleiben. Als er ihr erklärt, wie sehr auch er sie braucht, entgegnet sie: „Aber ich werde dich so viel mehr brauchen… das kann ich nicht von dir verlangen!“. „Aber das tust du doch auch gar nicht!“. Mein Freund und ich saßen auf unserem Sofa, keiner hat etwas gesagt aber wir beide hatten Gänsehaut… und wir wussten wieso! Denn auch in unserer Beziehung werde wohl immer ich der gesundheitliche Spätzünder bleiben. Aber irgendetwas scheint unseren Kitt stärker zusammen zu halten als wir es je für möglich gehalten hätten. Tausend Dank, mein Schatz… tausend Dank!!!

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